Über mich
Mein Interesse an der heiligen Geometrie begann durch eine intensive Erfahrung, die ich an einem ganz besonderen Ort 1997 in der Stadt Buchara hatte.
Ich hatte das Vergnügen, in einer Gruppe, die Usbekistan und Turkmenistan bereiste, das Mausoleum der spirituellen Lehrer zu besuchen, die in der Sufi-Tradition unterrichtet hatten. Sie wurden als „Khojagan“ oder die Meister der Wahrheit bekannt. Sie standen hinter dem Wiederaufbau des Landes, der zum Zeitpunkt der Timurlane (1336-1405) stattfand.
An diesem Tag lag ich auf dem Boden neben dem Grab von Bahauddin Naqshbandi und bewunderte die geschnitzte Holzdecke über mir, die mit bunten geometrischen Formen in der Art von Stalaktiten bedeckt war. Eine wunderbare Ansicht. Die Fülle der dargestellten farbigen geometrischen Formen, die Harmonie des Ganzen, hielt meine ganze Aufmerksamkeit in ihrem Bann. Dieser Anblick trug mich auf eine andere Ebene, zu einer anderen Welt.
Nach einer gewissen Zeit überströmte ein tiefes Glück mein Wesen. Ein starkes Gefühl der Verbundenheit und in Kontakt zu sein. Ein Gefühl von „etwas, das zu mir sprach, ohne Worte.“
Es war etwas außerhalb meiner Kontrolle, es war wie Teil eines Stromes zu sein, mitgezogen zu werden zu einer Sprache jenseits der Worte. Ich konnte in diesem Zustand tiefe Verbundenheit und Freude spüren.
Bald nach meiner Rückkehr war ich für sechs Monate in einem Haus aus sehr einfachem Naturstein, das nur mit der elektrischen Energie eines Photovoltaik-Panels betrieben wurde. Dies war in der Toskana, wo mein zukünftiges Heim wieder aufgebaut werden sollte.
Während dieser sechs Monate im Jahre 1997, passierte etwas Interessantes. Ich wachte in der Nacht auf und fühlte mich getrieben zu zeichnen. Es war ein sehr starker Impuls, so dass ich immer
wieder die gleiche Form in Variationen zeichnete. Es war eine geometrische Form.
Nach und nach konnte ich ein Achteck, das Symbol der Umwandlung, in dieser Form erkennen. Ich erkannte auch, dass die kombinierten Zeichen, die Linien der arabischen Ziffern 7, 8 und 6, in vier Richtungen angeordnet, repräsentierten. In dem Abjad-System, steht die Zahl 786 für das Konzept »Bissmillah, Ar- Rahmann, Ar-Rahim« – »Im Namen Gottes, des Allmächtigen, des Barmherzigen«.
Diese Erkenntnis gab mir ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit und der Führung und motivierte mich in meiner Suche.
Später erfuhr ich, dass dieses Muster schon lange bekannt war und bereits in der Antike Verwendung fand und es war auch das Abzeichen der Familie meiner Sufi-Meister.
Geometrische Muster werden auch in anderen esoterischen Traditionen benutzt, wie zum Beispiel in the Dzogchen. Das Symbol ist ein Rad mit acht Teilungen in unterschiedlichen Aufführungen. Der Zen-Meister Thich Nhat Than benutzt häufig den Kreis als Symbol.
Meine Aufmerksamkeit wurde auch durch die geometrischen Formen von Wildblumen erregt – Fünfecke, Achtecke, Spiralen. So erfuhr ich die Bestätigung des Sprichwortes: „Die Natur ist die Sprache Gottes“.
An Wochenenden reiste ich nach Orvieto, Florenz, Siena und besuchte die von meinem Meister empfohlenen besonderen Orte. Die meisten davon waren kleine Kathedralen und alte Kirchen. An all diesen Orten fand ich Bilder, Mosaike und Marmorsteine, die geometrischen Formen wiedergaben. In der ältesten Kirche von Orvieto ist der Altar in einer geometrischen Form geschnitzt. Sie stellt das geometrische Prinzip der Quadratwurzel aus Zwei dar.
In der Antike war die „Wurzel“ ein Synonym für etwas „jenseits des Verstandes“ – weil das Diagonal eines Quadrates eine Zahl darstellt, die kein Ende hat, also unfassbar war. Diese Zahl symbolisierte eine „Brücke zur unsichtbaren Welt“ – etwas, das nicht in einer ganzen Zahl, sondern nur als geometrischer Form perfekt dargestellt werden konnte. Solche Erkenntnisse waren Teil einer geheim Lehre und so war es schon bemerkenswert, dass ein Altar in dieser Form geschnitzt wurde. Ob es sich um einen reinen Zufall handelte oder einer Art versteckter Botschaft, wird wohl ein Mysterium bleiben.
Ich machte viele Fotos und wollte einige der Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen, die ich während meiner Reisen gesehen hatte, zeichnen. Da mir dies nicht gelang, sann ich darüber nach, wie ich es anstellen könnte. Fast durch Zufall begann ich Bücher über die Heilige Geometrie zu lesen. Fast alle von ihnen waren sehr schwer zu verstehen, voll von mathematischen Ausdrücken. Es war, als fehlte mir die Basis. Ich musste, um den tieferen Sinn von allem zu verstehen, mir das Wissen dafür allein aneignen. Es dauerte fast vier Jahre. Die Tatsache, dass ich weitere vier Sprachen spreche half mir sehr bei diesem Unterfangen.
Da ich zu dieser Zeit in Wolfenbüttel lebte, eröffnete sich mir die Möglichkeit, die Herzog-August-Bibliothek zu besuchen. Diese wurde im Jahre 1572 gegründet und beherbergt die ältesten Bücher der Welt. Nach diesen Jahren des Forschens hatte ich eine Menge nützlicher Informationen aus dem Studium der Proportionen – wie dem Goldenen Schnitt, der Fibonacci Reihe, der Wurzeln 2, 3 und 5 und aus der Bildung von Spiralen gesammelt. Bei mir stellte sich das Bedürfnis ein, mein Wissen und meine Bewunderung für die Heilige Geometrie zu teilen. Ich erarbeitete einen Workshop, den ich dann in Brasilien, Holland, Deutschland und Spanien abhielt.
Mit dem Umzug nach Italien war ich leider gezwungen, meine Lehrtätigkeit auf dem Gebiet der Heiligen Geometrie zu unterbrechen.
ICH BIN SEHR GLÜCKLICH, dass die Zeit nun dafür gekommen ist! Ich freue mich, wieder zu lehren und mit euch weiteres über die Heilige Geometrie zu erfahren. Für mich der perfekte Weg, um die Schönheit des Inneren Wesens, die Weisheit und die Wunder, die fester Bestandteil des Lebens sind, zu erfahren und zu teilen. Der ideale Weg, um mich mit der Kraft, die der ganzen Schöpfung innewohnt, zu verbinden.
Mein Wunsch, dies in die Welt zu tragen, ist gleichzeitig mein Versprechen durch Intuition, Freude und tiefe Liebe wahre Verbundenheit zu erzeugen.
„Neue Organe der Wahrnehmung entstehen aus der Notwendigkeit. Erhöhe daher deine Bedürfniss“. Rumi.
Mit all meiner Liebe, Angelica