Heilige Geometrie

In der Rubrik „Über mich“ erzähle ich von einer Erfahrung, die ich in Buchara hatte. Ich lag neben dem Mausoleum des Sufi-Meister Bahauddin Naqshbandi und schaute auf die Holzdecke über mir, die in Tropfsteinform angelegt und mit bunten geometrischen Mustern bedeckt war.

So auf dem Boden liegend, schaute ich wie gebannt auf die bunten geometrischen Muster, ich war wie in Trance, so wie wenn man in die Flammen eines Feuers starrt. Ich fühlte eine Resonanz in mir, so als ob etwas Wertvolles in mir berührt würde, ich fühlte mich mit dem Kosmos verbunden, erfüllt und glücklich. Für mich war es, als ob „etwas“ durch die Formen zu mir sprach, wenn auch nicht mit Worten. Es war für mich „Form in Aktion“, durch die Form bekam ich die Information/Botschaft . Es war magisch.

Wieder zu Hause angekommen, besuchte ich einige spezielle Orte in der Toskana, besonders Kathedralen und alte Kirchen, auch dort kam ich wieder mit vielen geometrischen Motiven in Kontakt. Und ich erfuhr, dass im Mittelalter die Wände der Kathedralen mit geometrischen Mustern bedeckt waren. In Orvieto kann man noch heute diese aus geometrischen Motiven bestehende Malerei in den Hintergründen der Bischofs Figuren erkennen.

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Heilige Geometrie in der Natur

Die Geometrie in den vielfältigen Formen der Blumen zu entdecken war das reine Vergnügen. Eine neue Welt eröffnete sich mir.

 

Ich begann mehr und mehr über die Formensprache in der Natur, über die Qualitäten der Zahlen 1 bis 10 und ihrem Ausdruck in Beziehung zu unserer Wahrnehmung zu forschen.

 

Heilige Geometrie und Wahrnehmung

Sie fragen sich vielleicht: „Was ist die Verbindung zwischen der Heiligen Geometrie und der Wahrnehmung“?

Um Ihnen ein kleines Beispiel dafür zu geben: Wenn ich einen weißen Stift nehme und auf ein weißes Blatt Papier schreibe, sehe ich dann, was ich geschrieben habe? Die Tatsache, dass wir eine andere Farbe brauchen, um in der Lage zu sein zu sehen was wir schreiben, zeigt uns einen wesentlichen Aspekt der Natur unserer Wahrnehmung.

Ohne Kontrast gibt es keine Wahrnehmung, zumindest nicht bei uns Menschen.

Der Polarität die daraus entsteht druckt sich aus in die Gegensätze unsere Sprache, als  zB. Hoffnung  und Verzweiflung, Glück und Unglück, Klugheit und Dummheit und so weiter.

Dieser Uneinigkeit ist als Symbol die Zahl Zwei zugeordnet. Ihre entsprechende geometrische Form ist die Linie.

In der Sprache drückt sich die Qualität der „Zwei“ auch durch die Präfixe „dis“,, wie zB Harmonie/Disarmonie , die Präfixe „un“ zB. Einigkeit/Uneinigkeit und das Wort „aber“ aus,  zB. „Ich wurde gerne spazieren gehen aber ich habe keine Zeit“.

Die Herausforderung ist über die scheinende Dualität hinaus zu kommen um die Einheit des allen Seins wahrzunehmen und sie in meine eigene Wirklichkeit zu integrieren.

Die Feststellung dass dieselbe Linie die zwei Gegenstände voneinander trennt kann dieselbe sein die zwei weiteren verbindet – je nachdem zu welchen Winkel die Gegenstände sich in Bezug auf die Linie befinden – 90 oder 180 Grad,  hilft uns sehr dabei.

[cml_media_alt id='358']bild der linie trennung oder verbindung[/cml_media_alt]

Es hilft auch zu wissen dass die Integration von Gegensätzen durch das Konzept von „Dynergie“ dargestellt wird. Hier handelt sich um zwei Spiralen, die sich in gegen Richtung drehen – wie in einer Sonnenblume, bei der aus jedem Punkt wo die Spiralen sich treffen ein Korn wächst.

[cml_media_alt id='359']Spirale_dynergie[/cml_media_alt]

 

Quadrivium – Der Mensch als Kanal

Im Mittelalter wurde das Studium der Geometrie,  der Musik, der Astronomie und der Arithmetik als das Quadrivium bekannt. Diese Wissenschaften bilden die Grundlage der traditionellen Erziehung. Das Ziel dieser Studien war es, den Geist zu öffnen, so dass er als Kanal fungieren konnte. Der Mensch wurde als Kanal betrachtet durch den die kosmische Energie fließt, um sich auf der Erde zur Verfügung zu stellen und einen Austausch zu ermöglichen.

Das Licht fließen zu lassen könnte das als die Metapher für „erleuchtet sein“ stehen?

Durch das Studium der oben genannten Wissenschaften, seinen Proportionen und Naturgesetzen – Geometrie wird als „gefrorene Musik“ bezeichnet und der Abstand der Planeten folgt dem „goldenen Schnitt“ wurde das  Bewusstsein sanft von der Dualität mit ihrem Konfliktpotenzial zur Verwirklichung der Lebenseinheit geführt.

Das gleiche Leben, das in dir, in mir, in jedem Lebewesen ist, nenne ich unser inneres Wesen. Das innere Wesen ist allwissend, wunderbar, voller Kreativität. Es ist das ewige, allgegenwärtige und stets im Wandel befindliche.

Das Studium der Heiligen Geometrie kann die Freude und die Verbundenheit als Teil des universellen, allumfassenden Ganzen wieder erfahrbar machen.

Es kann uns auch helfen lineares Denken zu erkennen und  nur da einzusetzen wo es uns nützlich ist. Es hilft eine ganzheitliche Art und Weise des Erfahrens entstehen zu lassen. – wachsend, so wie eine Spirale, immer weiter einer globaler Vision annäherend.

 

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Angélica Fonseca K. mail@innerbeingbeauty.com

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